Heute möchte ich mal wieder eine historische Monographie vorstellen, die mir zu einigen neuen Erkenntnissen verhalf.
Es handelt sich dabei um die Untersuchung des in Oxford lehrenden, britischen Althistorikers Robin Lane Fox, Reisende Helden - Die Anfänge der griechischen Kultur im homerischen Zeitalter, erschienen in Stuttgart im Jahr 2011.
Im Zentrum des Buches stehen die reisenden Zeitgenossen Homers: euböische Griechen des 8. Jahrhunderts, die als Seefahrer und Piraten rund um das Mittelmeer unterwegs waren, Handel trieben und neue Welten entdeckten. Und gerade dieser Punkt ist es, der mich zu der Empfehlung bringt. Fox spricht unter anderem mit der Südostkolonisation des Mittelmeerraumes ein Kapitel an, das auf unseren Gymnasien nicht, an den Unis kaum erwähnt wird. Zugunsten der Kolonisation Anatoliens, des Schwarzmeerraumes, Süditaliens, Siziliens, der Gründung der Handelsmetropolen Südfrankreichs und Spaniens, teilweise Nordafrikas fällt dieser Bereich oft unter den Tisch, liegen doch lediglich Scherbenfunde als Indizien vor, während schriftliche griechische Zeugnisse aus der als Niedergangszeit beschriebenen vorhomerischen Epoche fehlen.
Wie üblich möchte ich auch den Verlag zu Wort kommen lassen: „Indem Robin Lane Fox den unendlichen Schatz der griechischen Mythen mit der Sachwelt der archäologischen Funde verknüpft, lässt er vor unseren Augen ein lebendiges Bild dieser Zeit entstehen. Robin Lane Fox’ reisende Helden sind verwegene griechische Seefahrer aus dem 8. Jahrhundert v. Chr., die ferne Länder und Küsten entdeckten. Das Wissen und die Geschichten aus der Fremde integrierten sie in ihre Vorstellungswelt und legten so den Grundstein für die griechische Kultur.“
Robin Lane Fox
Reisende Helden
Die Anfänge der griechischen Kultur im homerischen Zeitalter
Klett Cotta Stuttgart 2011
ISBN 978-3-608-94696-3
